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Heinrich-Böll-Preis der Stadt Köln 2017 für Ilija Trojanow

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 Ilija Trojanow
Foto: Thomas Dorn
Nachdem ich heute auf "Buch, Kultur und Lifestyle" Illija Trojanows neues Werk "Nach der Flucht" rezensiert habe, bin ich hocherfreut soeben zu erfahren, dass dieser Schriftsteller den Heinrich-Böll-Preis der Stadt Köln 2017 verliehen bekommt.

Die Jury urteilte: "Er setzt konsequent und literarisch ambitioniert das Wirken Bölls fort“ und hat sich für den in Bulgarien geborenen Schriftsteller Ilija Trojanow als Träger des diesjährigen Heinrich-Böll-Preises der Stadt Köln entschieden. 

Dabei fand die Sitzung am Mittwoch, 24. Mai 2017, unter dem Vorsitz von Oberbürgermeisterin Henriette Reker statt. Sie hat Ilija Trojanow telefonisch über die Entscheidung in Kenntnis gesetzt. Er soll hocherfreut über die Auszeichnung  sein und nimmt den Preis gerne an. 

Die Begründung der Jury lautet: "Kaum ein anderer hiesiger Schriftsteller setzt das politische Engagement von Heinrich Böll so konsequent und literarisch ambitioniert fort wie Ilija Trojanow: in seinen Büchern, aber wie der Kölner Literaturnobelpreisträger auch mit seinem gesellschaftlichen Wirken. Beide Autoren haben leidvoll erfahren müssen, was Totalitarismus bedeutet: Böll, geboren 1917, während der Zeit des Nationalsozialismus, Trojanow, geboren 1965, als Sohn einer bulgarischen Familie, die 1971 nach Deutschland floh. Konsequenterweise hat sich Trojanow nicht nur als kompromissloser Kritiker des Überwachungsstaats profiliert, sondern auch als rastloser Helfer für verfolgte und exilierte Schriftsteller. In der von ihm herausgegebenen Reihe "Weltlese" erscheinen Bücher aus der ganzen Welt in Erstübersetzungen, und Trojanow selbst, der in Kenia aufgewachsen ist, hat als Publizist unter anderem in Bombay und Kapstadt gelebt, ehe er 2007 nach Wien zog, wo er bis heute lebt. Seit dem 2006 erschienenen Roman „Der Weltensammler“ zählt er zu den international bekanntesten deutschen Schriftstellern, und 2015 krönte Trojanow sein bisheriges Prosawerk mit dem Roman „Macht und Widerstand“, eine beeindruckende ‚Ästhetik des Widerstands’, die von zwei ineinander verwobenen Schicksalen im kommunistischen Bulgarien erzählt: dem eines Systemgegners und dem eines Stasioffiziers. Die Summe seines Nachdenkens über das die eigene Biographie prägende Grunderlebnis des Exils hat er gerade erst mit dem aphoristischen Essayband "Nach der Flucht" gezogen. Im Jahr des 100. Geburtstags von Heinrich Böll bestätigt Ilija Trojanow mit diesem Buch einmal mehr, wie sehr er in der Lage ist, Politik und Ästhetik auf höchst kunstvolle Weise miteinander zu verbinden."

Der mit 30.000 Euro dotierte Preis wird am Freitag, 24. November 2017, 18:30 Uhr, im Historischen Rathaus der Stadt Köln verliehen. Der Jury gehörten neben Oberbürgermeisterin Henriette Reker und Vertretern aus Rat und Verwaltung als Fachjuroren Professor Dr. Christof Hamann, Guy Helminger, Eva Menasse, Ulrich Peltzer und Andreas Platthaus an.

-sw- hk




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